Flexible Anlagen

Veröffentlicht: 13.05.20



Wann wird es einen Impfstoff gegen das neue Corona-Virus geben? Oder Medikamente, die an Covid-19 Erkrankten helfen können? Die Öffentlichkeit blickt derzeit gespannt  auf die Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet. Doch das Finden von passenden Wirkstoffen ist nur ein Teil der Lösung. Ein weiterer wichtiger Teil ist es, Impfstoffe und Medikamente dann auch schnell und sicher zu produzieren und  möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Hier setzen Arzneimittelhersteller aus aller Welt seit langem auf das Knowhow von Bausch+Ströbel.

Das  Maschinenbauunternehmen Bausch+Ströbel ist seit Jahrzenten ein wichtiger Partner für Pharmaunternehmen weltweit. Auf den in Ilshofen entwickelten und gefertigten Anlagen werden hochwertige Arzneimittel zum Beispiel in Spritzen oder Vials  abgefüllt.

„Eine große Herausforderung für die Arzneimittelhersteller war in den vergangenen Jahrzehnten, wichtige Medikamente wie Impfstoffe oder Insulin sowohl sicher als auch preiswert und damit erschwinglich für eine möglichst große Anzahl an Patienten auf den Markt zu bringen“, berichtet der Geschäftsführende Gesellschafter Markus Ströbel. „Wir als Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen trugen unseren Teil dazu bei, indem wir Anlagen entwickelten, die einen immer höheren Automatisierungsgrad aufwiesen und mit denen sich zudem  immer größere Stückzahlen bei immer besseren Kontrollmechanismen verarbeiten lassen.“ Diese Hochleistungsanlagen, die bis zu 60.000 Spritzen pro Stunde füllen und verschließen können, sind nach wie vor wichtig für die Hersteller.

„Inzwischen haben sich die Herausforderungen für die Arzneimittelhersteller und damit auch für uns als Maschinenbauer verändert“, so Markus Ströbel weiter.

Schnelle Umrüstung notwendig

Verlangt werden Anlagen, mit denen flexibel auf aktuelle Anforderungen reagiert werden kann. Das wird gerade jetzt in der Pandemie-Situation sehr deutlich. Wichtig ist hier, dass Anlagen sich sehr schnell auf die Produktion anderer Arzneimittel umrüsten lassen. Sei das, indem auf ein anderes Packmittel, etwa von Spritzen auf Vials, umgestellt werden kann oder aber recht schnell ein anderes Dosierverfahren zum Einsatz kommen kann.

„Denn nicht jedes Medikament kann auf die gleiche Art und Weise abgefüllt werden, hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren. Für jedes Medikament ist hier verbindlich ein Dosierverfahren definiert“, erläutert Markus Ströbel weiter. Solche Anlagen erlauben es den Herstellern, sehr schnell neue Medikamente oder Impfstoffe auf bestehenden Anlagen in großer Stückzahl zu produzieren.

Oder eben, wie es derzeit ein Kunde auf einer B+S-Anlage macht, die Produktion eines Medikaments zu erhöhen, das möglicherweise auch gegen Covid-19 zum Einsatz kommen kann und das derzeit für klinische Studien zur Verfügung gestellt wird.

Doch Flexibilität ist nicht nur im Hochleistungsbereich gefragt. Große Erfolge erzielt man in der Arzneimittelforschung – etwa im Bereich der Krebsbehandlung – derzeit mit biotechnologisch hergestellten Wirkstoffen. Diese hochwertigen Medikamente werden in der Regel nur in kleinen Stückzahlen hergestellt und speziell auf kleine Patientengruppen – oder gar nur einen einzelnen Patienten – zugeschnitten.

Sicher und bezahlbar produzieren

Neue Herausforderung ist es nun, diese ebenfalls so sicher und vor allem bezahlbar zu produzieren, dass von deren Nutzen künftig ebenfalls so viel Menschen wie möglich profitieren können. Auch hier zählt eine hohe Ausbringung – doch gilt dies in diesem Fall nicht mehr auf die Stückzahl bezogen, sondern auf die Zahl der nacheinander verarbeiteten Chargen.

Zudem ist es für die Hersteller heute wichtig, dass Prozesse skalierbar sind. Dass etwa von der Produktion kleiner Chargen zu Testzwecken schnell auf die Produktion großer Mengen übergegangen werden kann.

Für diese Anwendungsfälle hält der Maschinenbauer passende Systemlösungen bereit; sei das das System VarioSys, das es erlaubt, unterschiedlichste Maschinenmodule ganz individuell nach Art eines Baukastensystems zusammenzustellen – entweder als kleine Einheit für den Einsatz im Laborbereich oder zu kompletten Produktionslinien, die automatisiert höhere Stückzahlen erreichen.

Eine andere Anlage ist extrem flexibel einsetzbar und enorm schnell umzurüsten durch den Einsatz von Reinraumrobotern und leicht zu wechselnden Arbeitsstationen. Oder die neue Entwicklung CombiSys. Hier werden unterschiedliche Packmittel auf einer einzigen Plattform verarbeitet – und das mit einer Leistung von 12.000 Objekten pro Stunde. Der modulare Aufbau und standardisierte Komponenten sparen Konstruktions- und Fertigungszeiten ein, die Anlage ist schneller lieferbar – ebenfalls ein wichtiges Kriterium für Arzneimittelhersteller.

Digitale Servicelösungen

Flexibilität erwartet der Kunde darüber hinaus auch im Bereich Service. „Dass wir uns hier schon seit langen Jahren mit digitalen Servicelösungen beschäftigt haben, hilft uns und unseren Kunden nun sehr, da Reisen der Servicemonteure nur bedingt möglich sind, sehr“, so Markus Ströbel weiter. So können die Experten von Bausch+Ströbel auch weiterhin sicher stellen, dass die Anlagen bei ihren Kunden dringend benötigte Medikamente verarbeiten.